Trigeminusneuralgie Was gibt es Neues?
• Medikamentöse Therapie: Es gibt keine neuen Pharmaka zur medikamentösen Prophylaxe der
• Operative Therapie: Auch die radiochirurgische Behandlung der Trigeminusneuralgie mittels
Gamma-Knife oder Linearbeschleuniger ist grundsätzlich wirksam, jedoch im Hinblick auf die
Langzeitergebnisse den klassischen operativen Verfahren unterlegen.
Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick
• Carbamazepin ist das Mittel der Wahl zur Behandlung der Trigeminusneuralgie (↑↑). • Die Wirkung von Oxcarbazepin ist derjenigen von Carbamazepin wahrscheinlich vergleichbar, die
Substanz ist allerdings nicht zur Behandlung der Trigeminusneuralgie zugelassen (↑).
• Zur Akuttherapie von schweren Exazerbationen eignet sich Phenytoin, i. v. gegeben (↔),
alternativ als Mittel der zweiten Wahl das hochpotente Neuroleptikum Pimozid (↑).
• Wirksame Medikamente der zweiten Wahl sind orales Phenytoin (↔), Baclofen (↑↑), Lamotrigin (↑)
• Misoprostol ist zur Behandlung der Trigeminusneuralgie bei Multipler Sklerose wirksam (↑). • Symptomatische Trigeminusneuralgien, die einer kausalen Operation zugänglich sind, sollten
primär operativ behandelt werden, ansonsten werden auch symptomatische Trigeminusneuralgien
• Operative Therapieverfahren sollten bei Versagen der medikamentösen Prophylaxe bzw.
intolerablen Nebenwirkungen der medikamentösen Prophylaxe eingesetzt werden.
• Die Wahl des operativen Verfahrens richtet sich nach dem allgemeinen Operationsrisiko und der
• In der operativen Therapie der Trigeminusneuralgie gesichert wirksam sind die mikrovaskuläre
Dekompression nach Jannetta (↑↑) sowie perkutane Verfahren (↑↑) im oder am Ganglion Gasseri
(temperaturgesteuerte Koagulation nach Sweet, Glyzerinrhizolyse, Ballonkompression) und die
radiochirurgische Behandlung (↑↑) mittels Gamma-Knife oder Linearbeschleuniger.
Ziele und Anwendungsbereich
Ziel dieser Leitlinie ist eine Optimierung der medikamentösen und operativen Behandlung der
klassischen und symptomatischen Trigeminusneuralgie. Die Leitlinie wurde in einem modifizierten
Delphi Verfahren erstellt. Sie ist evidenzbasiert und eine Fortentwicklung der folgenden Leitlinien und
Empfehlungen: Leitlinie der DGN 2005 (Diener und die Kommission Leitlinien der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie 2003), Empfehlungen der Deutschen Migräne- und
Kopfschmerzgesellschaft (Paulus et al. 2003). Diese Leitlinie wendet sich überwiegend an Ärzte, die im ambulanten und im stationären Bereich
Patienten mit Trigeminusneuralgie betreuen.
Definition
Die Trigeminusneuralgie ist als blitzartig einschießender, extrem heftiger, elektrisierender und Trigeminusneuralgie
stechender Schmerz im Versorgungsgebiet eines oder mehrerer Trigeminusäste definiert. Die
Attacken halten typischerweise Sekunden, selten auch länger (< 2 Minuten) an und treten sowohl
spontan als auch durch Reize wie Berührung im Nervus-trigeminus-Versorgungsgebiet, Kauen,
Sprechen, Schlucken oder Zähneputzen getriggert auf. Zwischen den Attacken besteht
Beschwerdefreiheit. Multiple Attacken können täglich über Wochen bis Monate auftreten und in
Anfangsstadien spontan über Wochen bis Monate sistieren. In der Regel ist der Verlauf progredient.
29% der Patienten haben nur eine Episode in ihrem Leben, 28% dagegen 3 oder mehr Episoden. In
den ersten 5 Jahren treten jährlich bei 21% der Patienten erneute Attacken auf (Katusic et al. 1991). Nach der aktuellen Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) unterscheidet
man zwischen der klassischen (früher idiopathischen) Trigeminusneuralgie und der symptomatischen
Trigeminusneuralgie. Letztere führt zu Schmerzparoxysmen wie oben beschrieben, doch können
Zeichen einer Sensibilitätsstörung im Versorgungsbereich des betroffenen Trigeminusastes
vorhanden sein und es wird keine Schmerzfreiheit zwischen den Attacken gefordert. Bei der
klassischen Trigeminusneuralgie besteht zwischen den Paroxysmen in der Regel Beschwerdefreiheit.
Bei längeren Krankheitsverläufen kann ein dumpfer Hintergrundschmerz persistieren. Bei der
klassischen Trigeminusneuralgie wird je nach Untersuchung intraoperativ bei 70– 100% der Patienten
ein pathologischer Gefäß-Nerven-Kontakt nachgewiesen. Der kernspintomographische Nachweis
einer vaskulären Kompression hängt vor allem von der angewandten MR-Technik ab. Es kann eine
Sensitivität von bis zu 88,5% erreicht werden, doch liegt die Spezifität bei nur 50%, da auch bei ca.
einem Viertel der Kontrollpersonen pathologische Gefäß-Nerven-Kontakte nachgewiesen werden
können. Die Nervenkompression beruht am häufigsten auf einem Kontakt mit der A. cerebelli superior
(ca. 80%), seltener und in absteigender Häufigkeit mit pontinen Venen, der A. cerebelli inferior anterior
oder anderen kleineren Gefäßen. Die Pulsationen führen zu segmentalen Demyelinisierungen der
Nervenwurzel. Dies begünstigt die ephaptische Übertragung von elektrischen Entladungen
nichtnozizeptiver Afferenzen auf nozizeptive Afferenzen. Alternativ können die Paroxysmen zu einer
funktionellen Störung im Trigeminuskerngebiet an sog. „ wide dynamic range“ -Neuronen führen, an
denen nozizeptive und nichtnozizeptive Neuronen zusammenlaufen. Aktuelle elektrophysiologische
Untersuchungen zeigen Störungen im nozizeptiven afferenten System, nicht nur bei Patienten mit
symptomatischer, sondern auch bei etwa der Hälfte der Patienten mit klassischer Trigeminusneuralgie
(Cruccu et al. 2001). Symptomatische Trigeminusneuralgien treten bei Entmarkungskrankheiten wie der Multiplen Sklerose
auf, aber auch als Symptom von Raumforderungen (Neurinome, insbesondere Akustikusneurinome,
Metastasen), umschriebenen Hirnstammischämien und Angiomen des Hirnstamms. Bei einem Teil der
symptomatischen Trigeminusneuralgien bedingen die Raumforderungen einen pathologischen
Gefäß-Nerven-Kontakt. Bei der Multiplen Sklerose führt die Schädigung der Myelinscheide im Bereich
der Eintrittsstelle der Nervenwurzel zu den Schmerzattacken. Familiäre Trigeminusneuralgien sind als Rarität beschrieben (Duff et al. 1999, Smyth et al. 2003). Die
Differenzierung zwischen einer klassischen Trigeminusneuralgie (unabhängig davon, ob ein
Gefäß-Nerven-Kontakt vorliegt) und anderen sekundären Formen ist therapeutisch im Hinblick auf den
Zeitpunkt und die Auswahl invasiver Therapieverfahren von hoher Bedeutung (Tab. 1 und 2).
Tabelle 1 IHS-Kriterien für die klassische Trigeminusneuralgie
Paroxysmale Schmerzattacken von Bruchteilen einer Sekunde bis zu 2 Minuten Dauer, die
einen oder mehrere Äste des N. trigeminus betreffen und die Kriterien B und C erfüllen
Der Schmerz weist wenigstens eines der folgenden Charakteristika auf:
• Starke Intensität, scharf, oberflächlich, stechend, • Ausgelöst über eine Triggerzone oder durch Triggerfaktoren
Die Attacken folgen beim einzelnen Patienten einem stereotypen Muster
Klinisch ist kein neurologisches Defizit nachweisbar
Nicht auf eine andere Erkrankung zurückzuführen
Tabelle 2 IHS-Kriterien für die symptomatische Trigeminusneuralgie
Paroxysmale Schmerzattacken von Bruchteilen einer Sekunde bis zu 2 Minuten Dauer mit
oder ohne Dauerschmerz zwischen den Paroxysmen, die einen oder mehrere Äste des N.
trigeminus betreffen und die Kriterien B und C erfüllen
Der Schmerz weist wenigstens eines der folgenden Charakteristika auf:
• Starke Intensität, scharf, oberflächlich, stechend • Ausgelöst über eine Triggerzone oder durch Triggerfaktoren
Die Attacken folgen beim einzelnen Patienten einem stereotypen Muster
Nachweis einer ursächlichen Läsion anders als einer vaskulären Kompression mittels
spezieller Untersuchungsmethoden und/oder operativer Exploration der hinteren
Epidemiologie
Die klassische Trigeminusneuralgie ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters, typischerweise mit
Beginn nach dem 40. Lebensjahr und Zunahme der Inzidenz mit dem Lebensalter. Frauen sind
aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung häufiger betroffen. Die jährliche Inzidenz liegt bei 3,4 pro
100000 für Männer und bei 5,9 pro 100000 für Frauen (Katusic et al. 1990). Am häufigsten sind die
Äste V2 (18%) und V3 (15%) entweder allein oder in Kombination (36– 40%) betroffen. Der isolierte
Befall von V1 kommt nur bei 1– 5% der Patienten vor. Bilaterale Neuralgien können in 3– 5% der
Hinweise auf die symptomatische Trigeminusneuralgie: Patienten mit symptomatischer Trigeminusneuralgie sind jünger und haben wesentlich häufiger einen
Befall von V1 oder bilaterale Neuralgien. Sensibilitätsstörungen im Versorgungsbereich des
betroffenen Trigeminusastes sowie fehlende Schmerzfreiheit zwischen den Attacken weisen ebenfalls
auf eine symptomatische Genese hin. Etwa 2% der Patienten mit Multipler Sklerose entwickeln zu
Beginn oder im Verlauf der Erkrankung eine Trigeminusneuralgie). Umgekehrt machen Patienten mit
einer Multiplen Sklerose etwa 2,5% der Patienten mit einer Trigeminusneuralgie aus.
Diagnostik
Die Diagnose stützt sich auf die typische Anamnese und den neurologischen Untersuchungsbefund. Bei der Erstdiagnose sollte eine MRT zum Ausschluss von Raumforderungen, vaskulären Pathologien
oder Entmarkungsherden durchgeführt werden, die umso dringlicher indiziert ist, je mehr klinische
Hinweise auf eine symptomatische Genese bestehen. Bei Hinweisen auf eine symptomatische
Trigeminusneuralgie sind ggf. weitere Untersuchungen notwendig:
• Darstellung knöcherner Strukturen mittels radiologischer Nativdiagnostik oder CT • Ausschluss einer Multiplen Sklerose (Liquoruntersuchung, Elektrophysiologie, Labor) • Konsiliarische Untersuchung durch HNO-, Zahnarzt, Kieferchirurg/Orthopäde
Bildgebende Untersuchungen zum Nachweis eines pathologischen Gefäß-Nerven-Kontaktes spielen
primär eine untergeordnete Rolle. Bei geplanter Jannetta-Operation kann nach Rücksprache mit dem
Operateur eventuell eine Gefäßdarstellung durch Kernspinangiographie oder konventionelle
Angiographie erfolgen. Elektrophysiologische Untersuchungen wie Blinkreflex, Masseterreflex oder
Therapie
Grundsätze Bei der klassischen Trigeminusneuralgie ist das Vorgehen primär konservativ. Die Behandlung sollte
nach Möglichkeit als Monotherapie und nur bei Therapieresistenz in Kombinationstherapie erfolgen,
wobei Substanzen mit unterschiedlichem Wirkmechanismus kombiniert werden sollten (z. B.
Carbamazepin und Baclofen). Die Dosierung muss individuell nach Wirkung und Nebenwirkungen
erfolgen. Es wird so lange erhöht, bis die Dosis erreicht ist, mit der Schmerzfreiheit erzielt wird oder
intolerable Nebenwirkungen auftreten. Die Geschwindigkeit der Eindosierung einer Substanz ist stets
ein Kompromiss zwischen dem erforderlichen Wirkeintritt und den Nebenwirkungen. Bei häufigen
Attacken werden Nebenwirkungen einer wirksamen Therapie in der Regel zunächst toleriert, wenn ü
ber die zu erwartende Abnahme der Nebenwirkungen im Verlauf aufgeklärt wird. Bei Nachlassen der
Wirkung müssen Dosisanpassungen erfolgen. Umgekehrt sollte die Dosis nach 4- bis 6-wöchiger
Beschwerdefreiheit stufenweise reduziert werden, um Remissionen rechtzeitig zu erkennen. Bei Versagen der medikamentösen Prophylaxe oder bei symptomatischen Neuralgien, die einer
Operation zugänglich sind (Tumoren), kommen operative oder strahlentherapeutische Verfahren in
Betracht. Psychotherapeutische Verfahren sind wirkungslos. Unwirksam sind operative Maßnahmen im
Gesichtsschädelbereich wie Zahnextraktionen oder Kieferhöhlenoperationen. Solche Eingriffe erhöhen
sogar die Gefahr der Entstehung eines anhaltenden idiopathischen Gesichtsschmerzes. Medikamentöse Therapie Jede medikamentöse Therapie ist aufgrund der kurzen Dauer der Attacken eine Prophylaxe. Alle
wirksamen Substanzen verhindern die Entstehung ektopischer Aktionspotenziale. Sie verstärken die
Hemmung, unterdrücken die Erregung im spinalen Trigeminuskerngebiet und verhindern außerdem
die polysynaptische Übertragung in den Trigeminusbahnen. Carbamazepin und Phenytoin blockieren
die Natriumkanäle exzitatorischer Bahnen und damit die Entstehung von Aktionspotenzialen. Baclofen,
Carbamazepin und Phenytoin unterdrücken die synaptische exzitatorische Überleitung. Die nachfolgenden Therapieempfehlungen stützen sich auf einen Expertenkonsens (Wiffen et al. 2000)
und kontrollierte Medikamentenstudien, wobei vergleichende Studien bislang fehlen. Die
wissenschaftliche Evidenz der Empfehlungen wird mit den Symbolen in Tabelle 1 beurteilt.
Grundsätzlich muss beachtet werden, dass allein Carbamazepin für die Indikation „
Trigeminusneuralgie“ zugelassen ist. Phenytoin ist für die „ idiopathische“ Trigeminusneuralgie
zugelassen, wenn andere Therapiemaßnahmen nicht erfolgreich waren oder nicht durchführbar sind.
Gabapentin ist zumindest für neuropathische Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen, alle anderen
Substanzen dürfen formal nur bei Unwirksamkeit oder Kontraindikationen von Carbamazepin
Wenn die Notwendigkeit einer raschen Intervention gegeben ist (Exazerbation der Attacken), lässt
sich durch langsame i. v. Gabe von 250 mg Phenytoin rasch Schmerzfreiheit erzielen (↔) (Cheshire
2001). Die weitere Aufsättigung von Phenytoin kann je nach Bedarf i. v. oder p. o. (3 mg/kg
Körpergewicht auf 3 Dosen verteilt) erfolgen.
Carbamazepin: Carbamazepin gilt unter den etablierten Antiepileptika als das wirksamste Präparat, vorzugsweise in
retardierter Form (↑↑) (Wiffen et al. 2000) (Tab. 3). 90% der Patienten sprechen initial an, langfristig
noch 50%. Als erste Tagesdosis sind 200– 400 mg bei Trigeminusneuralgiepatienten vertretbar.
Durch eine tägliche Dosiserhöhung um 50 mg kann man Müdigkeit, Ataxie und Schwindel meist
umgehen. Ein Nachlassen der Wirkung kann auf der Enzymautoinduktion beruhen und erfordert daher
die Erhöhung der Carbamazepindosis in Abhängigkeit von der klinischen Wirkung. Bei den meist
älteren Patienten liegt die erforderliche Dosis bei etwa 600– 1200 mg/d. Bei guter Verträglichkeit sind
auch höhere Dosierungen möglich. Seltene schwerwiegendere Nebenwirkungen sind die aus der
Epilepsietherapie bekannten Exantheme, Thrombozyto- und Leukozytopenien,
Leberfunktionsstörungen und Herzrhythmusstörungen. Im Handel verfügbare Präparate: diverse Generika, Sirtal-retard-Tabletten, Tegretal-retard-Tabletten,
Timonil-retard-Tabletten (in Österreich Tegretol , Neurotop [retard] Tabletten; in der Schweiz Carsol,
Oxcarbazepin: Oxcarbazepin wirkt bei der Trigeminusneuralgie wahrscheinlich mindestens genauso gut wie
Carbamazepin (↑) (Farago 1987, Zakrzewska u. Patsalos 1989). Es wird rasch resorbiert und erreicht
seine maximale Serumkonzentration nach einer Stunde. Die erforderlichen Dosen liegen bei 900–
1800 mg/d. Vorteile von Oxcarbazepin im Vergleich zu Carbamazepin sind das bessere kognitive
Nebenwirkungsprofil und die fehlende Autoinduktion bei sonst vergleichbaren Nebenwirkungen.
Lediglich die Inzidenz einer Hyponatriämie ist unter Oxcarbazepin wahrscheinlich höher (etwa 23%)
als unter Carbamazepin (Kalis u. Huff 2001). Regelmäßige Natriumkontrollen sind daher,
insbesondere bei klinischen Nebenwirkungen wie Benommenheit, Kopfschmerz, Müdigkeit oder Trigeminusneuralgie
Übelkeit, notwendig. Im Handel verfügbare Präparate: Trileptal-Tabletten, Timox-Tabletten.
• Substanzen der zweiten Wahl mit ungeklärtem Stellenwert
Phenytoin: Für Phenytoin liegen keine verwertbaren Studien vor. Die Wirkung ist empirisch, vor allem für die
Akuttherapie (s. o.) gesichert (↔). Der besondere Vorteil von Phenytoin liegt in der Möglichkeit der
Schnellaufsättigung, entweder intravenös (Phenytoin 250 mg, max. 25 mg/min i. v.) oder oral (z. B. am
1. und 2. Tag 600 mg/d, am 3. und 4. Tag 400 mg/d, dann 300 mg/d). Aufgrund der langen
Halbwertszeit ist zudem die Einmaldosierung möglich. Der wesentliche Nachteil liegt in der
nichtlinearen Pharmakokinetik mit möglicher Serumspiegelentgleisung bei Dosen oberhalb von etwa
300 mg/d. Dosissteigerungen sollten daher ab 300 mg nur in Schritten von 25 mg vorgenommen
werden. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind allergische Exantheme, Schwindel, Ataxie, Übelkeit, M
üdigkeit, Leberenzymanstieg, Gingivahyperplasie und Hirsutismus. Im Handel verfügbare Präparate: diverse Generika, Epanutin-Kapseln oder -Suspension,
Phenhydan-Tabletten, Infusionskonzentrat, Ampullen.
Baclofen: Zu dem GABA-B-Rezeptor-Agonisten Baclofen liegen positive, doppelblinde und offene prospektive
Studien vor (↑↑) (Fromm et al. 1984, Steardo et al. 1984, Parmar et al. 1989). In einer Dosis von 25–
75 mg (Fromm et al. 1984) liegt die Ansprechrate bei maximal 74%. Insbesondere die Wirkung des
L-Racemats ist gut belegt, aber dieses Präparat ist im Handel nicht verfügbar. Die Substanz wird in
der Regel nur bei therapierefraktären Patienten in Kombination mit Carbamazepin oder Oxcarbazepin,
jedoch nicht als Monotherapie eingesetzt. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Übelkeit,
Mundtrockenheit, Hypotonie, Leberfunktionsstörungen. Im Handel verfügbare Präparate: diverse Generika, Lioresal, Lebic.
Pimozid: Pimozid ist ein hochpotentes Neuroleptikum, das bei therapieresistenten Patienten in einer
kontrollierten, doppelblinden Vergleichsstudie in einer Dosis von 4– 12 mg dem Carbamazepin (300–
1200 mg) überlegen war (↑) (Lechin et al. 1989). Wegen der Nebenwirkungen (Früh- und
Spätdyskinesien, anticholinerge Wirkung, endokrine Störungen, sehr selten malignes neuroleptisches
Syndrom) muss die Indikation streng (Krisenintervention) nach eingehender Aufklärung des Patienten
gestellt werden. Im Handel verfügbares Präparat: Orap.
Misoprostol: Misoprostol ist eine alternative Option, ausschließlich zur Behandlung der Trigeminusneuralgie bei MS.
Es ist ein Prostaglandin-E-Analogon, das zur Behandlung von medikamentenbedingten
Magenschleimhautschädigungen sowie Magen-Darm-Ulzera zugelassen ist. Seine Wirksamkeit wurde
in Dosierungen um 3 × 200 µg bislang in zwei offenen Studien und Einzelfallbeobachtungen belegt (↑)
(Reder u. Arnason 1995, Lüttmann et al. 2000, DMKG Study Group 2003).
Misoprostol ist als Monopräparat in Deutschland nur noch über die Internationale Apotheke zu
beziehen. Es ist in der Schweiz (Cytotec) und Österreich (Cyprostol) erhältlich, aber nicht für diese
Lamotrigin: Lamotrigin, ein Natriumkanalblocker, führt bei 60– 80% der Patienten bei einer Erhaltungsdosis von
400 mg zu Schmerzfreiheit. Die Wirkung ist durch eine positive doppelblinde, plazebokontrollierte
Studie (↑) (Zakrzewska et al. 1997) und offene positive prospektive Studien belegt. Hauptnachteil ist,
dass Lamotrigin zur Vermeidung allergischer Hautreaktionen nur langsam eindosiert werden darf
(Erhöhung um 25 mg alle 2 Wochen), dies gilt insbesondere bei Kombination mit Valproinsäure
(Dosissteigerung dann nur um 12,5 mg alle 2 Wochen empfohlen, maximale Tagesdosis bei
Kombination mit Valproinsäure 200 mg). Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Müdigkeit,
Hautausschläge, Übelkeit, Schwindel, Blutbildveränderungen, Leberfunktionsstörungen. Im Handel verfügbares Präparat: diverse Generika, Lamictal.
Gabapentin: Gabapentin ist eine GABAerge Substanz, deren Wirkung bei der klassischen und symptomatischen
Trigeminusneuralgie nur in Kasuistiken bzw. unkontrollierten und retrospektiven Studien beschrieben
ist (↑) (Khan 1998, Solaro et al. 2000 Cheshire 2002). Gabapentin gilt in Dosen zwischen 300 und
3000 mg/d, im Einzelfall auch darüber, als gut wirksam und verträglich. In Abhängigkeit von der
Akuität und Schwere der Neuralgie kann man mit 3 × 100 bis 3 × 300 mg/d beginnen (dann nach
Bedarf Steigerung um 300 mg/d). Bei Niereninsuffizienz muss die Dosis entsprechend angepasst
werden. Die Zulassung ist für die Behandlung neuralgischer Schmerzen bis zu einer Dosis von 3,6 g/d
erfolgt. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit,
Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit, Ataxie. Im Handel verfügbare Präparate: diverse Generika, Neurontin-Kapseln und Filmtabletten.
Topiramat: Topiramat wurde in Einzelfällen in Dosen von 50– 200 mg als gut wirksam bei der klassischen und
dersymptomatischen Trigeminusneuralgie beschrieben (Zvartau-Hind et al. 2000, Solaro et al. 2001,
Siniscalchi et al. 2006). In einer Studie, die modernen Anforderungen genügt, konnte der Effekt nicht
über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden (↑) (Valzania et al. 1998). Die wichtigsten
Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Sprach- und Sprechstörungen, Gewichtsverlust,
Kribbelparästhesien, Ängstlichkeit, Übelkeit, psychomotorische Verlangsamung,
Konzentrationsstörungen. Im Handel verfügbare Präparate: Topamax-Filmtabletten oder -Kapseln.
Valproinsäure: Valproinsäure gilt als effizient bei weniger als der Hälfte der Patienten (↑) (Peiris et al. 1980). Von
Nachteil ist, dass die maximale Wirkung mit einer Verzögerung von Wochen eintritt. Die Dosis kann
stufenweise von 900 mg/d bis auf 3000 mg/d erhöht werden. Im Bedarfsfall steht die Substanz auch
zur intravenösen Applikation zur Verfügung. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Exantheme,
Blutbildveränderungen, Leberfunktionsstörungen, Haarausfall, Gewichtszunahme, Tremor,
Im Handel verfügbare Präparate: diverse Generika, Konvulex-Kapseln,
Ergenyl-chrono-retard-Tabletten, Ergenyl intravenös, Leptilan-Tabletten, Orfiril-retard-Dragees oder
-Kapseln (Schweiz, Österreich: Depakine retard). Positive Effekte wurden auch Botulinum-Toxin, Sumatriptan, 8%iger Lidocainlösung zur ipsilateralen
nasalen Applikation, Clonazepam (3– 8 mg), trizyklischen Antidepressiva und Capsaicin
zugeschrieben. Allerdings weisen die Untersuchungen teils erhebliche Mängel auf, so dass der
Einsatz dieser Substanzen anhand der aktuellen Datenlage nicht empfohlen werden kann. Pregabalin
wird zwar zur Therapie peripherer neuropathischer Schmerzen eingesetzt, kontrollierte Studien zur
Behandlung der Trigeminusneuralgie mit Pregabalin liegen bislang nicht vor.
Tabelle 3 Stellenwert der wichtigsten Therapieverfahren bei Trigeminusneuralgie (TN)
Primäre und sekundäre TN, vor Zugelassen
Chirurgische Therapie Bei der klassischen Trigeminusneuralgie ist die operative Behandlung indiziert, wenn entweder die
medikamentöse Therapie erfolglos ist (spätestens wenn kein ausreichendes Ansprechen auf drei
Behandlungsversuche mit Substanzen in ausreichend hoch dosierter Monotherapie oder erfolglose
Kombinationstherapie) oder wenn deren Nebenwirkungen die Lebensqualität merklich beeinträchtigen. Grundsätzlich kommen heute drei verschiedene invasive Behandlungen (↑↑) in Betracht (Tab. 3):
• Perkutane Verfahren im oder am Ganglion Gasseri:
• Mikrovaskuläre Dekompression des N. trigeminus im Kleinhirnbrückenwinkel
• Radiochirurgische Behandlung mittels Gamma-Knife oder Linearbeschleuniger
Diese Operationsmethoden haben folgende Verfahren verdrängt:
• Exhärese peripherer Trigeminusäste in Lokalanästhesie • Extradurale Durchtrennung von Trigeminusästen an der Basis der mittleren Schädelgrube nach
• „ Neurolyse“ des intrakraniellen N. trigeminus nach Taamhøj
Alle perkutanen Verfahren sind destruktive Verfahren. Bei der Thermokoagulation wird der N.
trigeminus im Ganglion Gasseri thermisch geschädigt, bei der Glyzerinrhizolyse chemisch und bei der
Ballonkompression mechanisch. Üblicherweise in intravenöser Kurznarkose wird 2– 3 cm seitlich des
Mundwinkels punktiert und eine spezielle Nadel freihändig unter Durchleuchtungskontrolle in das
Foramen ovale geführt. Durch die Nadel wird entweder eine Radiofrequenzsonde zur
temperaturgesteuerten Ausschaltung des N. trigeminus eingeführt (60– 70 °C für 60– 70 s) oder
wasserfreies Glyzerin in das Cavum Meckeli, die das Ganglion Gasseri umgebende Duratasche,
gespritzt (0,4 ml) oder ein 4 French Fogarty-Ballonkatheter eingeführt (Füllung mit 0,75– 1 ml
Kontrastmittel, intraluminaler Druck ca. 1500 mmHg). Alle drei Verfahren sind wirksam, mit einer frühen Erfolgsrate von mehr als 90% (schmerzfrei ohne
oder mit leichter Medikation) (↑↑) (Taha u. Tew 1996, Jho u. Lunsford 1997, Taha u. Tew 1997,
Skirving u. Dan 2001). Dieser Erfolg hält bei insgesamt etwa 80% der Patienten auch 10 Jahre nach
Thermokoagulation oder Glyzerinrhizolyse an (↑↑). Nach Ballonkompression ist dieser Anteil geringer
(68%) (↑↑), die Rezidivquote deshalb auch höher. Mehr als die Hälfte der Patienten hat nach dem
Eingriff eine Hypästhesie im Gebiet eines Astes oder mehrerer Äste des N. trigeminus, 20– 40%
geben unangenehme bis schmerzhafte Dysästhesien an. Eine Anaesthesia dolorosa kann nach allen
drei perkutanen Verfahren auftreten, ähnlich häufig nach Thermokoagulation und Glyzerinrhizolyse
(1,5 bzw. 1,8%), selten nach Ballonkompression (0,1%) (↑↑). Aseptische Meningitiden sind nach
Glyzerinrhizolyse (0,6%) und Ballonkompression (5%) beschrieben.
Mikrovaskuläre Dekompression (nach Jannetta)
Dies ist ein Eingriff in der hinteren Schädelgrube über eine subokzipitale Kraniektomie. Die Operation
wird in Intubationsnarkose durchgeführt. Die Patienten befinden sich in Rückenlage oder in
halbsitzender Position. An der Eintrittszone des N. trigeminus in den Hirnstamm findet sich häufig ein
Gefäß in Kontakt mit dem Nerv, meist die A. cerebelli superior, aber auch Venen. Ziel ist es, diesen
Kontakt durch Einfügen eines kleinen Stücks alloplastischen Materials (z. B. Teflon) zu beseitigen, da
in diesem Kontakt die Ursache für die Trigeminusneuralgie vermutet wird. Auch nach diesem Eingriff
ist die Erfolgsrate mit 82% schmerzfreien und 16% schmerzgelinderten Patienten hoch (Erfolgsquote
98%) (↑↑). Nach 10 Jahren beträgt die Erfolgsrate nur noch 67% (53,5% schmerzfrei, 13,5%
gebessert) (↑↑). Innerhalb eines mittleren Nachbeobachtungszeitraums von etwa 6 Jahren traten in
11% operationsbedürftige Rezidive auf. Die Erfolgsquote nach Rezidiveingriffen ist geringer als nach
der ersten Operation. Sie beträgt 5 Jahre nach dem Eingriff noch 51% (45% schmerzfrei, 6%
gebessert). In einer Metaanalyse von 2747 operierten Patienten lag die perioperative Mortalität bei 0,5%,
postoperative Komplikationen kamen bei 3,6– 34% vor (4% in der größten Subgruppe von 1204
Patienten) (Lovely u. Jannetta 1997) (↑↑). 3– 29% hatten anschließend eine Hypästhesie im
Trigeminusgebiet und 0– 19% waren auf dem ipsilateralen Ohr ertaubt. Eine interessante Beobachtung ist, dass auch Patienten von dem Eingriff profitierten, bei denen die
Operation wegen Komplikationen abgebrochen werden musste, bevor die mikrovaskuläre
Bei der radiochirurgischen Behandlung mittels Gamma-Knife (oder Linearbeschleuniger) wird der N.
trigeminus im Bereich seiner Eintrittszone hirnstammnah stereotaktisch mit Dosen von 70– 90 Gy in
einer einmaligen Sitzung bestrahlt. Die Methode kann zur Therapie der klassischen und der
symptomatischen Trigeminusneuralgie bei MS eingesetzt werden. Etwa 63– 75% der Patienten ohne
vorausgegangene andere Operation sind nach der radiochirurgischen Behandlung schmerzfrei (ohne
oder mit zusätzlichen Medikamenten) (↑↑) (Maesawa et al. 2001, Pollock et al. 2002, Lopez et al.
2004a). Hat zuvor bereits eine andere Operation stattgefunden, dann ist die Erfolgsrate nicht nur initial
geringer (etwa 65%), sondern sinkt im Gegensatz zu den noch nicht anders Operierten über die Zeit
deutlich ab (Pollock et al. 2002, Lopez et al. 2004a). Im Gegensatz zu den anderen operativen
Verfahren muss mit einer sehr variablen Latenz von Tagen bis Monaten (je nach Studie im Mittel 2
Wochen bis 2 Monate) bis zum Eintritt der Wirkung gerechnet werden (Maesawa et al. 2001, Pollock
et al. 2002, Cheuk et al. 2004). Die Methode eignet sich daher nicht zur Akutintervention bei
Exazerbation der Schmerzattacken und Versagen der konservativen Therapie. Die Erfolgsrate ist
dosisabhängig: Mit steigender Dosis nimmt die Erfolgsrate ebenso zu wie der Anteil an bleibenden
postoperativen Sensibilitätsstörungen im Trigeminusgebiet (Pollock et al. 2001, Pollock et al. 2002,
Lopez et al. 2004a). Deren Häufigkeit beträgt in größeren Serien zwischen 7,7% (Maesawa et al. 2001)
und 37% (Pollock et al. 2002). Die nach sonstigen ablativen Verfahren selten vorkommende
Anaesthesia dolorosa ist nach radiochirurgischen Operationen nicht beschrieben, wohl aber
Einzelfälle mit schweren Dysästhesien und schwerem Deafferenzierungsschmerz (Lopez et al. 2004a).
Andere schwerwiegende Nebenwirkungen (Masseterschwäche, Keratitis, Hirnnervenausfälle,
vaskuläre Komplikationen) wurden bislang nicht berichtet (Lopez et al. 2004b). Im Vergleich zu
anderen ablativen Verfahren ist die radiochirurgische Behandlung diejenige mit der geringsten
Erfolgsquote, aber auch der niedrigsten Komplikationsrate (Lopez et al. 2004a). Es ist ein sehr teures
Verfahren. Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Kassen muss im Vorfeld geklärt werden. Für
einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren ist die Wirksamkeit hinreichend belegt (↑↑). Langzeitergebnisse,
die über 5 Jahre hinausgehen, liegen im Gegensatz zu den anderen Operationsverfahren nicht vor.
Bei allen Patienten mit einer Trigeminusneuralgie, bei denen eine Operation in Intubationsnarkose und
in der Nähe des Hirnstamms ein zu hohes Risiko darstellt, kommt am ehesten ein perkutanes oder
radiochirurgisches Verfahren in Betracht. Dabei bestehen die längsten und besten Erfahrungen mit
der Thermokoagulation, die auch differenzierter steuerbar ist als die Glyzerinrhizolyse und
Ballonkompression. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs bei diesen Verfahren relativ
hoch, nämlich für Thermokoagulation und Glyzerinrhizolyse nach 10– 14 Jahren etwa 25%. Im Falle
eines Rezidivs kann das perkutane Verfahren wiederholt werden. Am besten eignet sich dafür die
Thermokoagulation. Besteht kein besonderes allgemeines Operationsrisiko, kommt am ehesten eine mikrovaskuläre
Dekompression des N. trigeminus im Kleinhirnbrückenwinkel in Betracht. Sie ist im Gegensatz zu den
perkutanen und radiochirurgischen Verfahren kein destruktiver, sondern ein den N. trigeminus
erhaltender Eingriff, hat aber ein höheres Operationsrisiko als die perkutanen und radiochirurgischen
Verfahren. Der Anteil operationsbedürftiger Rezidive ist geringer als nach diesen. Bei einer prospektiven Kosten-Nutzen-Analyse von mikrovaskulärer Dekompression, Glyzerinrhizolyse
und Radiochirurgie schnitt die mikrovaskuläre Dekompression am besten ab (Pollock und Ecker
Trigeminusneuralgie und Entmarkungskrankheit
Da bei diesen Patienten ein anderer pathogenetischer Mechanismus als ein neurovaskulärer Kontakt
anzunehmen ist, nämlich eine Entmarkung im (Hirnstamm-)Verlauf des N. trigeminus, werden bei
diesen Patienten perkutane oder radiochirurgische Verfahren angewendet, am ehesten die
Thermokoagulation oder die Glyzerinrhizolyse. Diese Eingriffe können auch mehrfach ausgeführt
werden; allerdings gibt es noch keine Langzeiterfahrungen mit Patienten, die zweimal radiochirurgisch
behandelt wurden (Hasegawa et al. 2002, Brisman 2003, Herman et al. 2004).
Expertengruppe
PD Dr. S. Engelter, Neurologische Universitätsklinik Basel für die SNG-SSN Prof. Dr. Dr. S. Evers, Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster PD Dr. S. Förderreuther, Neurologische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität Mü
nchen Prof. Dr. W. Paulus, Abteilung Klinische Neurophysiologie der Universität Göttingen Dr. V. Pfaffenrath für den BDN Prof. Dr. H.-P. Richter, Neurochirurgische Klinik der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Gü
nzburg Prof. Dr. P. Wessely für die ÖGN Federführend: Priv.-Doz. Dr. Stefanie Förderreuther, Neurologische Klinik und Poliklinik der
Ludwig-Maximilians-Universität, Neurologischer Konsiliardienst, Ziemssenstraße1, 80336 München,
Tel.: 089/5160 2455 E-Mail: Steffi.Foerderreuther@med.uni-muenchen.de
Literatur
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