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Richtig angewandt ist das Medikament in der Psychiatrie ein Mittel der BefreiungFranco Basaglia
Medikamente sind aus einer zeitgemässen Psychiatrie nicht mehr wegzudenken. Psychopharmaka – Präparate also, die sich auf die Psyche auswirken – bieten eine Chance zur Überwindung oder Linderung psychischer Erkrankungen: Antidepressiva bringen Symptombesserung bei Depressionen,
Ängsten und Zwängen; Schlafmittel können dazu verhelfen, wieder einen normalen Schlafrhythmus
zu erreichen; Neuroleptika haben die Behandlung von Psychosen wesentlich verändert und zur
Wie alle Arzneimittel haben allerdings auch Psychopharmaka Nebenwirkungen. Ein gezielter Einsatz
sowie eine sorgfältige Einstellung der Medikamente sind deshalb wichtig. Dabei gilt es, das Risiko
Stimmungsstabilisierer (Mood stabilizer)
der Krankheit gegen den Nutzen und das Risiko der Therapie sorgfältig abzuwägen. Meist lässt
sich eine gute Lösung fi nden, die eine deutliche Zustandsverbesserung mit möglichst wenigen oder
bestenfalls gar keinen Nebenwirkungen ermöglicht.
Patienten defi nieren sich heutzutage im diagnostischen und therapeutischen Prozess immer mehr als Partner des Arztes. Sie wollen informiert und beraten werden, und dies ist gut so. Die folgenden Seiten sollen Ihrem Wunsch nach Aufklärung nachkommen. Um allfälliger Verwirrung vorzubeugen sind nur die gängigsten Präparate ohne deren Inhaltsstoffe aufgelistet. Ihre Medikation wird in jedem Fall mit Ihnen besprochen.
Bei Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Therapeutin.
Das Medikament löst die Problemedes psychisch Kranken zweifellos nicht;richtig angewandt kann es ihm jedoch helfen. Antworten auf die häufi gsten Fragen
Sind die Nebenwirkungen schlimmer als die Krankheit?
Psychopharmaka sind Medikamente, die auf die Psyche des Menschen einwirken und vorwiegend
Leider ist die medizinische Forschung noch nicht so weit, dass schwere psychische Erkrankungen
der Behandlung psychischer Störungen und neurologischer Krankheiten dienen.
völlig ohne Nebenwirkungen weggezaubert werden können. Kein Arzt würde aber Psychopharmaka verordnen, wenn am Ende die Nebenwirkungen schlimmer als die Krankheit wären.
Wann macht die Einnahme von Psychopharmaka Sinn?
Oft treten überhaupt keine Nebenwirkungen auf.
Psychopharmaka helfen bei einer Vielzahl seelischer Erkrankungen und deren Symptomen wie Depressionen, Psychosen oder Angststörungen.
Ist Psychotherapie nicht besser als Psychopharmaka?Für die Auseinandersetzung mit der eigenen psychischen Erkrankung bedarf es einer gewissen
seelischen Stabilität. Manchmal sind Betroffene zu Beginn einer Behandlung zu krank für eine
Die wichtigsten Gruppen der Psychopharmaka sind Antidepressiva, Neuroleptika, Beruhigungs- oder
Psychotherapie. Gerade in diesem Fall liegt das Schwergewicht des ersten Behandlungsschrittes auf
Schlafmittel und Mittel zur Verhinderung von Rückfällen bei phasenhaft verlaufenden Erkran-
Zudem gibt es bestimmte seelische Krankheiten, bei denen vor allem die medikamentöse Behand-lung Erfolg verspricht und Psychotherapie eine zusätzliche, unterstützende Funktion besitzt.
Machen Psychopharmaka abhängig?Antidepressiva, Neuroleptika und zahlreiche andere Psychopharmaka machen nicht abhängig. Aller-
dings kann sich bei länger dauernder Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln eine Abhängig-
Die meisten Psychopharmaka haben auf Dauer keinen Wirkungsverlust. In der Regel helfen sie nur
so lange, wie sie eingenommen werden. Antidepressiva und Neuroleptika haben eine Wirkung, die nach der letzten Einnahme noch einige Wochen bis Monate anhalten kann. Grundsätzlich sollten
Verändern Psychopharmaka die Persönlichkeit?
Medikamente nur in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Nein, es handelt sich hierbei lediglich um ein weit verbreitetes Vorurteil. Psychopharmaka verändern die Persönlichkeit nicht, sie können aber einen krankhaften Zustand wieder in den Normalzustand
bringen. Nicht die Veränderung der Person ist Ziel einer Behandlung mit Psychopharmaka, sondern
Nur für bestimmte Extrakte aus Pfl anzen wie Johanniskraut oder Baldrian konnte eine Wirkung
die Wiedererlangung der alten Fähigkeiten und der gesunden Persönlichkeit eines Menschen.
bei psychischen Beschwerden nachgewiesen werden. Für die meisten anderen Zubereitungen aus Pfl anzen oder homöopathischen Mitteln gibt es nur spärliche oder gar keine gesicherten Wirksam-
keitsnachweise. Es ist daher ratsam, nur Medikamente einzunehmen, die von Fachärzten empfohlen
Im Gehirn verlaufen Nervenbahnen, welche Nachrichten mit Hilfe von Nervenzellen auf elektrischem
Weg übertragen. Die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen geschieht unter Mitwir-kung von Botenstoffen – so genannten Neurotransmittern (z.B. Serotonin, Dopamin).
Wie wirken sich Psychopharmaka auf die Fahrtüchtigkeit aus?
Das menschliche Gehirn kann genauso Störungen unterliegen wie jedes andere Organ. Bei manchen
Psychopharmaka können zwar die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, müssen aber nicht. Grundsätzlich
seelischen Erkrankungen besteht ein Ungleichgewicht in der Übertragung am Übergang zwischen
sollte in der Ein- bzw. Umstellungsphase auf das Autofahren verzichtet werden. Nach Einstellung
zwei Nervenzellen. Psychopharmaka greifen an dieser Stelle ein, indem sie die gestörte Nervenüber-
der Medikation können Psychopharmaka den Patienten sogar dazu befähigen, wieder Auto fahren
tragung wieder in den Normalzustand versetzen.
zu können. Die Frage der Fahrtüchtigkeit sollte auf jeden Fall Thema im Gespräch mit dem Facharzt sein.
Stellen Psychopharmaka nur ruhig?Psychopharmaka können verschiedene Wirkungen ausüben. Nicht alle machen müde. Manche ver-bessern gezielt den Antrieb, bei anderen ist eine beruhigende Wirkung erwünscht und wird bewusst eingesetzt.
Antidepressiva (Thymoleptika) Beruhigungsmittel (Tranquilizer)
Was bedeutet der Begriff Beruhigungsmittel?
Antidepressiva sind Medikamente, die bei depressiven Krankheitsbildern einen stimmungsaufhellen-
Unter Beruhigungsmittel wird eine Gruppe von Psychopharmaka zusammengefasst, die angstlösend
den und antriebsverbessernden oder beruhigenden Effekt haben. Zusätzlich sind sie bei einer Reihe
und entspannend wirken. Benzodiazepine stellen darunter die wichtigste Gruppe dar.
weiterer psychischer Störungsbilder wirksam.
Bei welchen Störungen werden Beruhigungsmittel eingesetzt?
Bei welchen Störungen werden Antidepressiva eingesetzt?
Beruhigungsmittel werden in der Behandlung von Angst- und Schlafstörungen sowie bei Unruhe
Die Behandlung mit Antidepressiva ist bei Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie zur
eingesetzt. Sie fi nden häufi g als Begleitmedikation (z.B. neben Antidepressiva oder Antipsychotika)
Schlafförderung geeignet. Antidepressiva ersetzen normalerweise keine Psychotherapie, können
aber möglicherweise im Falle von schweren Depressionen eine solche erst ermöglichen.
Benzodiazepine sind hochwirksame Substanzen. Sie wirken schnell und zuverlässig und sind gut ver-
Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass sich die erwünschte Wirkung einer antidepressiven Be-
träglich. Der therapeutische Effekt der Benzodiazepine zielt auf eine rasche Sedierung und Entspan-
handlung erst im Verlauf von 2–4 Wochen voll ausbildet. In der Regel beobachtet man eine stetige
nung ohne in niedrigen Dosierungen eine nennenswerte Schlafi nduktion hervorzurufen.
Besserung im Zeitverlauf. Voraussetzung ist eine kontinuierliche Medikamenteneinnahme in einer ausreichend hohen Dosierung.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?Häufi ge unerwünschte Wirkungen von Beruhigungsmitteln sind:
Unerwünschte Wirkungen treten bevorzugt zu Beginn der Therapie auf und bilden sich oft im Ver-
Aufgrund des Abhängigkeitsrisikos sollten Beruhigungsmittel stets mit Sorgfalt verordnet und in
möglichst niedrigen, aber ausreichend wirksamen Dosen verabreicht werden. Die Einnahme sollte
auf einen kurzen Zeitraum (4–6 Wochen) beschränkt und die Indikation zu einer langfristigen Ver-ordnung stets durch einen Psychiater gestellt werden.
Machen Antidepressiva abhängig?Es besteht kein Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung.
Welche Beruhigungsmittel werden häufi g eingesetzt?- Lexotanil
Welche Antidepressiva werden häufi g eingesetzt?
Antipsychotika (Neuroleptika) Schlafmittel (Hypnotika)
Antipsychotika sind Medikamente, die einen beruhigenden Einfl uss auf das Nervensystem haben.
Schlafmittel (auch Hypnotika genannt) sind Psychopharmaka, welche den Schlafvorgang einleiten
Charakteristisch ist ein allgemein dämpfender und entspannender Effekt.
Bei welchen Störungen werden Antipsychotika eingesetzt?
Bei welchen Störungen werden Schlafmittel eingesetzt?
Antipsychotika werden bei Psychosen, psychischen Krisen sowie zur Schlafförderung und Stabilisie-
Eine Behandlung mit medikamentösen Schlafmitteln erfolgt, wenn der Patient über längere Zeit
rung eingesetzt. Sie schwächen psychotisches Erleben ab und ermöglichen den Patienten, Abstand
Schlafprobleme hat. Hierbei ist die Beaufsichtigung durch einen Arzt dringend notwendig, da die
zu ihren wahnhaften Empfi ndungen zu bekommen, wieder ihre „Mitte“ zu fi nden.
Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung gross ist.
Der beruhigende und dämpfende Effekt macht sich bei ausreichender Dosierung bereits innerhalb
Viele Schlafmittel sind verwandt mit den Beruhigungsmitteln. Häufi g werden Substanzen verwen-
weniger Stunden bemerkbar. Bis die antipsychotische Wirkung eintritt, kann es aber oft Wochen bis
det, die nur kurz wirken und nach 1 bis 4 Stunden abgebaut sind. Diese erleichtern das Einschlafen.
Monate dauern. In der Regel entfalten Neuroleptika bei 2/3 aller behandelten Patienten innerhalb
Stärkere Mittel mit einer längeren Wirkungsdauer ermöglichen das Durchschlafen.
von 4–8 Wochen eine befriedigende Wirkung.
Zu den häufi gsten unerwünschten Wirkungen von Schlafmitteln gehören:
Auch hier treten unerwünschte Wirkungen rascher ein als die eigentliche Wirkung. Diese Nebenwir-
kungen sind zwar unangenehm, aber nicht bedrohlich, wenn sie zeitig erkannt und entsprechend
Bestimmte, über einen längeren Zeitraum eingenommene Schlafmittel führen zu Abhängigkeit. Sie
sollten deshalb nicht länger als 4 Wochen und in einer niedrigen Dosis eingenommen werden.
Beim Absetzen von Schlafmitteln kommt es zu Entzugserscheinungen. Diese äussern sich in Unruhe,
Angst, Albträumen und Schlafstörungen. Nach längerer Einnahme von Schlafmitteln empfi ehlt
sich deshalb ein Ausschleichen, d.h. ein allmählicher Abbau der Medikamente. Auch hierbei ist die
Erfreulicherweise haben Antipsychotika auch bei langfristiger Einnahme keine Abhängigkeit zur
Betreuung durch einen Arzt unerlässlich.
Welche Schlafmittel werden häufi g eingesetzt?
Welche Antipsychotika werden häufi g eingesetzt?
Stimmungsstabilisierer (Mood stabilizer) Literatur
Was bedeutet der Begriff Stimmungsstabilisierer?
Bäuml, J. (1994). Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Ein Ratgeber für Patienten und
Stimmungsstabilisierer wie Lithium, Antiepileptika und atypische Antipsychotika wirken – wie der
Angehörige. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
Name es sagt – stabilisierend auf die Stimmung.
Benkert, O. & Hippius, H. (2005). Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.
Bei welchen Störungen werden sie eingesetzt?Stimmungsstabilisierer werden vor allem in der Behandlung von bipolaren (manisch-depressiven)
Finzen, A. (2001). Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen. Einführung in die Therapie
Erkrankungen eingesetzt, um die übermässigen Stimmungsschwankungen auszugleichen. Eine regel-
mit Psychopharmaka. Bonn: Psychiatrie-Verlag GmbH.
mässige Einnahme kann zudem dem Wiederauftreten von Krankheitsphasen vorbeugen.
Trenckmann, U. & Bandelow, B. (1999). Empfehlungen zur Patienteninformation Psychiatrie und
Bei depressiven Patienten, die auf eine Behandlung mit Antidepressiva nicht oder zu schwach an-
Psychotherapie. Darmstadt: Steinkopff Verlag.
sprechen, können Stimmungsstabilisierer mit einem Antidepressivum kombiniert werden.
Wann ist mit einer Wirkung zu rechnen?Die volle Wirkung der Behandlung tritt mitunter erst nach Wochen ein.
Ihre Fragen / Notizen .
Machen Stimmungsstabilisierer abhängig?Stimmungsstabilisierer machen nicht abhängig und sind gut verträglich.
Welche Stimmungsstabilisierer werden häufi g eingesetzt?- Convulex
The following treatment guidelines are based on the results of clinical studies and are provided for information purposes only. It is the operating ophthalmologists’ responsibility to familiarize themselves with the latest recommended techniques. One of the key elements in achieving good Selective Laser The treatment regime is evolving and protocols vary Trabeculoplasty (SLT) results is selec
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